Nicht jeder Punkt in einem Anforderungsprofil ist ein Must-Have.
Natürlich sind in Jobanzeigen Anforderungen formuliert, die ein*e Kandidat*in auf jeden Fall mitbringen muss, um dem jeweiligen Job gewachsen zu sein – z.B. eine entsprechende Ausbildung.
Neben diesen Muss-Anforderungen (, die meistens zuerst genannt werden), gibt es aber auch „Nice-to-Haves“. Diese sind von nicht ganz so hoher Bedeutung, können dir aber Pluspunkte einbringen.
Auch wenn die Jobkriterien nach eierlegender Wollmilchsau klingen: Du bist gut genug! Wenn dich der Job begeistert, die Aufgaben zu deinen Fähigkeiten passen und du darin einen sinnvollen nächsten Schritt siehst, bewirb dich!
Außerdem: Auch Personaler*innen wissen, dass sie es bei Bewerber*innen mit Menschen zu tun haben, die ebenso wenig perfekt sein können und müssen wie sie selbst.
Deine Motivation ist ebenso wichtig wie deine Qualifikation.
Die Entscheidung für einen neue berufliche Station trifft wohl niemand leichtfertig. Zu hinterfragen, ob der angebotene Job zu den eigenen Fähigkeiten passt, gehört selbstverständlich dazu.
Sich allein auf die Qualifikationsanforderungen zu konzentrieren kann allerdings lähmend wirken und den Blick für weitere bedeutende Fragen vernebeln.
Ebenso wichtig wie die Frage „Kann ich das?“ ist diese hier:
“Welche Perspektive bietet dir die Position eigentlich für deine persönliche und berufliche Entwicklung?”
Erst wenn du die Frage „Kann ich das?“ mit der Frage „Will ich das?“ kombinierst, wird dich die Antwort zu einem Job führen, der dich wirklich zufrieden macht.
Und genau darum geht es doch, oder?
Auch deine Stärken möchten reflektiert werden.
„Ich habe wenig Erfahrung in Bereich XY“,
„Meinem Lebenslauf fehlt der roten Faden“,
„Ich bin zu jung / zu alt für diese Tätigkeit“ usw. usf.
Vielen Talenten gelingt es mit Leichtigkeit, die eigenen Unzulänglichkeiten aufzuzählen.
Dabei verlieren viele von ihnen aus dem Blick, dass es ja auch eine ganze Reihe von Stärken gibt, die sie ihrem (zukünftigen) Arbeitgeber zur Verfügung stellen. Und davon gar nicht mal so wenige.
Der Schlüssel zu mehr Selbstbewusstsein vor und während eines Bewerbungsverfahrens liegt in der realistischen Einschätzung deiner Skills: Was kannst du richtig gut? Welche Erfolge haben dir deine Fähigkeiten bereits beschert?
Oftmals werden die eigenen Stärken für selbstverständlich und nicht weiter erwähnenswert gehalten. Doch sei versichert – das sind sie nicht! Feier‘ deine Fähigkeiten!
Schließlich lassen sich auch Unternehmen in Sachen Eigenwerbung auch nicht lumpen. Oder hast du in einer Stellenanzeige jemals etwas über die weniger rosigen Seiten des Arbeitsalltags gelesen?
Du bist nicht allein. Tausche dich mit Freund*innen aus.
Um sich Ängsten und negativen Glaubenssätzen bewusst zu werden und sie im nächsten Schritt auszuhebeln, ist es oft hilfreich, sie mit Vertrauenspersonen zu teilen. So durchbrichst du deine „Schweigemauer“ und bist deinen Selbstzweifeln nicht länger ausgeliefert.
Dein*e Gesprächspartner*in kann dir einerseits spiegeln, wo deine Stärken liegen und sicherlich hat auch er*sie Erfahrungsberichte über Situationen auf Lager, in denen es Ihr*ihm genauso ging wie dir. Du wirst sehen- auch die scheinbar mühelos Erfolgreichen haben dann und wann mit Selbstzweifeln zu kämpfen.
Schon ein kleiner Perspektivwechsel kann Wunder wirken. Wahrscheinlich wird dir schon während des Redens vieles klarer, so dass du deine Situation besser einordnen und schon bald mit Überzeugung deine Bewerbung einreichen kannst.