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Human Friendly Automation: Künstliche Intelligenz mit Würde einführen

Viele Arbeitnehmer*innen fühlen sich von künstlicher Intelligenz bedroht. Wird die zunehmende Automatisierung eines Tages den eigenen Job überflüssig machen? Wenn ja, welche beruflichen Alternativen gibt es? Gibt es überhaupt welche? Auf diese und weitere Fragen werden Angestellte bislang nicht hinreichend vorbereitet. Daher hat sich die Initiative Human Friendly Automation (HFA) gegründet.

Human Friendly Automation – warum die Debatte darüber wichtig ist

Nicht nur im Privatleben, auch im Beruf begegnen uns zunehmend digitale Anwendungen und Tools, die auf Basis künstlicher Intelligenz Prozesse automatisiert steuern. In der Industrie setzt die KI-gestützte Automatisierung zum Beispiel längst neue Maßstäbe. Hier bahnen sich Transporter selbstständig ihren Weg durch Fabrikhallen, Anlagen optimieren im laufenden Betrieb ihren Energieverbrauch und Maschinen nehmen während der Fertigung Qualitätskontrollen vor und justieren ihre Prozesse selbstständig nach.

Doch das ist erst die Spitze des Eisbergs. Wir stehen am Beginn eines Zeitalters, in dem die Automatisierung zur zentralen Stellschraube wirtschaftlicher Prozesse wird. In allen Bereichen – auch im Recruiting. Hier kann eine KI zum Beispiel Lebenslaufdaten automatisch auslesen und Werdegänge eigenständig sehr genau analysieren, so dass Recruiter*innen zum Beispiel im Active Sourcing schneller denn je ihren Perfect Match finden.

Allerdings begegnen viele Arbeitnehmer*innen der voranschreitenden Automatisierung mit einer gewissen Skepsis, wie Studien immer wieder zeigen. Die Raven51 AG hat zum Beispiel in einer internen Umfrage unter Personalverantwortlichen herausgefunden: Während 25 Prozent der Teilnehmenden zwar gewisse Chancen sehen, das eigene Recruiting mit automatisierter KI-Unterstützung effektiver zu gestalten, äußern fast genauso viele Befragte Vorbehalte (20,31 Prozent).

Beschäftigte fühlen sich abgehängt

Woher rührt diese Zurückhaltung, die nicht in HR, sondern in allen Branchen zu spüren ist? Die Antwort: Viele Beschäftigte fühlen sich bei dem Thema Automatisierung nicht mitgenommen. Häufig dominiert das Gefühl, eine neue Technologie werde ihnen übergestülpt. Hinzu kommt eine gewisse Unsicherheit: Was, wenn der eigene Job wegrationalisiert wird?

Eine Angst, die nicht ganz unbegründet ist. Denn es wird durch die voranschreitende Automatisierung tatsächlich zum Wegfall von Arbeitsplätzen kommen. Nicht unbedingt im Recruiting, wo die letzte Entscheidung, ob ein Talent wirklich zu einem Unternehmen passt, immer beim Menschen liegen sollte. Aber nehmen wir doch einmal den Schaffner im Zug. Den wird es in ein paar Jahren nicht mehr brauchen, genauso wenig den Zugführer. Diese Aufgaben lassen sich künftig zuverlässig von einer KI erledigen.

KI ergänzt die menschlichen Fähigkeiten

In wieder anderen Bereichen, dem Management oder dem Controlling zum Beispiel, wird Künstliche Intelligenz Arbeitnehmenden intensiv zuarbeiten. Etwa, indem sie binnen Sekunden komplexe Analysen durchführt, für die ein Mensch Tage bräuchte. Aber auch das geht mit erheblichen Veränderungen für menschliche Mitarbeiter*innen einher. Ihre Aufgaben werden sich verschieben und sich stärker auf den Bereich der Wissensarbeit konzentrieren – diese kann KI nicht leisten. Arbeitnehmenden wird es obliegen, die Analysen der Künstlichen Intelligenz zu deuten und die richtigen Schlussfolgerungen und Strategien daraus abzuleiten.

Dazu werden sie sich neue Qualifikationen aneignen müssen, um zum Beispiel ihre Analysefähigkeiten sowie ihr strategisches und unternehmerisches Denken zu intensivieren. Und das nicht einmalig, sondern andauernd. Denn je weiter die Automatisierung voranschreitet, umso mehr werden sie sich mit Strategien und den richtigen Weichenstellungen auseinandersetzen.

Die großen Fragen des Digitalzeitalters – beantwortet vom Human Friendly Automation Netzwerk

Dieser immense Umbruch in der Arbeitswelt wirft viele Fragen auf. Zum Beispiel:

  • Was passiert mit den Menschen, deren Arbeitsplätze wegfallen?
  • Wie können zukünftige Wissensarbeiter*innen schon jetzt so qualifiziert werden, dass sie ihren neuen Aufgaben in Zukunft angemessen nachgehen können?
  • Wie gelingt es, dass niemand in der immer schnelllebigeren Arbeitswelt abgehängt wird und existenzsichernde Angebote bekommt?

Gründung des Human Friendly Automation Netzwerks

Um hierauf die richtigen Antworten zu finden, hat sich das Human Friendly Automation- Netzwerk zusammengetan. Dessen Ziel ist es, eine Grundlage für eine soziale und gerechte globale digitale Wirtschaft zu schaffen, in der Mensch und Maschine ohne Vorbehalte und Reibungsverluste Hand in Hand arbeiten. Der Initiator des Ganzen ist Dr. Lars Schatilow, Leiter Digital Change & Transformation bei IBM DACH.

Er hatte die Idee, gemeinsam mit anderen klugen Köpfen aus der Wirtschaft, ein Werte- und Grundsatzmanifest zu erstellen. Diese Human Friendly Automation Werte-Charta soll Entscheider*innen helfen, das Thema Automatisierung im eigenen Unternehmen voranzubringen. Und zwar gemeinsam mit den eigenen Mitarbeitenden. 

Der Inhalt der Human Friendly Automation Werte-Charta

Was bedeutet das konkret? Die Human Friendly Automation Werte-Charta sieht zum Beispiel vor, dass geplante Automatisierungsprozesse zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ehrlich im Unternehmen kommuniziert werden. Dabei dürfen negative Konsequenzen für Mitarbeitende wie der Wegfall bestehender Jobs oder der Bedarf zur Weiterqualifizierung nicht beschönigt werden.

Dabei bleibt es aber nicht. Die betroffenen Beschäftigten sollen die Möglichkeit bekommen, die neuen Prozesse mitzugestalten und dabei neue Arbeitsfelder für sich selbst erkunden und Lernangebote für ein Upskilling, eine Höherqualifizierung, erhalten.

Die Rolle von HR bei der Human Friendly Automation

Lässt es sich nicht vermeiden, dass Jobs in Gänze wegfallen, müssen Mitarbeitende sehen können, wo im Unternehmen oder in Partnerbetrieben alternative Jobs vorhanden sind, die für sie relevant und sinnstiftend sind. In manchen Unternehmen gibt es hierfür bereits transparente interne Jobmärkte. „Der Einsatz von Robotern darf nicht zu Lasten von Mitarbeitern gehen“, bringt Vorreiter Lars Schatilow das Grundanliegen der HFA-Initiative auf den Punkt. „Unsere Aufgabe ist es, bei Automatisierungsprojekten unserer Kunden die soziale Verantwortung von Anfang bis Ende sicherzustellen und somit Nachhaltigkeit belegbar zu machen.“

Human Friendly Automation Day

HFA-Initiator Dr. Lars Schatilow & hijob-Gründer Daniel Schaffeld und René Tillmann beim 2. Human Friendly Automation Day (v.l.n.r.)

Eine jährliche Bewusstmachung der Werte innerhalb der Human Friendly Automation Initiative findet durch den internationalen „Human Friendly Automation Day “ statt – dieses Mal am 05.Oktober 2022 unter der Schirmherrschaft der Bundesagentur für Arbeit.

hijob war an diesem Tag nicht nur mit von der Partie, sondern unterstützt die HFA-Initiative auch von ganzem Herzen. Schließlich entwickeln wir eine Recruiting-KI, die nicht den Zweck hat, eines Tages die menschlichen Recruiter*innen überflüssig zu machen. Sie eröffnet ihnen die Chance, Analysetätigkeiten an einen smarten Algorithmus auszulagern. Das verschafft ihnen die Zeit, sich letztlich intensiver um die Ressource Mensch zu kümmern. Darin sehen wir den Nutzen einer KI.

Sie wollen mehr erfahren? Wir beraten Sie gerne und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.


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