Das Metaverse ist in aller Munde. Doch so richtig greifbar, was dieses Metaverse sein soll, ist es für wenige. Handelt es sich um das neue, gehypte Luftschloss größenwahnsinniger Super-Reicher oder eine realistische Zukunftsvision, auf die wir uns schonmal vorbereiten sollten? Hier liest du, welche Auswirkungen das Metaverse auf deinen zukünftigen Arbeitsalltag haben könnte.
Meta-, Meta-, Metaverse – wo man auch hinklickt, stolpert man über diesen Begriff. Und das gar nicht mal zu Unrecht, schließlich sind die News zum Thema wirklich aufsehenerregend:
Musik-Stars wie Ariana Grande, Justin Bieber oder The Weeknd veranstalten virtuelle Live-Events. Rapper Snoop Dogg lädt eine erlesene Gästeschar zu einer Exklusiv-Party auf seinem virtuellen Anwesen ein. Und auch Paris Hilton bezieht eine Privat-Insel, die neben einem Nachtclub selbstverständlich auch eine Villa, einen Vergnügungspark und einen Streichelzoo zu bieten hat. Ebenfalls nicht in der realen Welt, sondern im Metaverse.
Klingt nach einer Menge Spaß und Unterhaltung. Doch Metaverse kann auch seriös: Auch die Arbeitswelt wird sich verändern und virtuell(er) werden. Worauf können wir uns also gefasst machen?
Meta-What?
Schon seit Jahren sind die meisten von uns nahezu ständig online. Mit Hilfe verschiedener Devices sind wir im Internet unterwegs, das sich zu einem zusätzlichen Lebensraum entwickelt hat.
Das Metaverse ist die Weiterentwicklung des Internets zu einem 3D-World Wide Web, das Virtualität und Realität miteinander verschmelzen lassen soll.
Im Metaverse lassen wir uns nicht länger Infos auf Bildschirmen anzeigen, das Internet spielt sich 360° um uns herum ab. Alles bündelt sich zu einem einheitlichen, virtuellen Space, die wir betreten. Wir sind wortwörtlich im Internet.
Okay, eine kleine Einschränkung gibt’s schon: Nicht du bist es, der*die mit deinem Körper in diese Parallelwelt eintritt, sondern dein Avatar. Das ist eine grafische Version von dir, die du selbst erstellst und stellvertretend für dich mit anderen Leuten in virtuellen Welten interagieren lassen kannst.
Den Zugang zu diesen Universen verschaffst du dir mit Hilfe einer Virtual Reality-Brille, wie wir sie heute schon aus dem Gaming-Bereich kennen.
Das alles hört sich natürlich ziemlich nach Science Fiction an und ließe sich leicht als Tagtraum größenwahnsinniger Geldsäcke, die über mehr Geld als Verstand verfügen, abtun. Und noch ist das Metaversum in der Tat eine Zukunftsvision.
Aber eben eine, die sehr ernsthaft verfolgt wird. Zahlreiche Tech-Unternehmen wie Facebook (neuerdings Meta), Microsoft und Sony machen derzeit Milliarden locker, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welchen Einfluss Metaverse auf unseren Arbeitsalltag haben könnte.
4 Veränderungen, die Metaverse in die Arbeitswelt bringen wird
Im Metaverse sollen Menschen demnächst alles tun können, was in der Realität auch möglich ist – kommunizieren, lernen, Produkte herstellen und verkaufen, an Events teilnehmen, spielen… und arbeiten.
Individuelle Arbeitsumgebung
Seit der Pandemie hat sich der Trend zu mehr ortsunabhängiger Arbeit etabliert. Hybride Arbeitsmodelle sind also keine Neuheit mehr.
Wie und wo arbeitest du aktuell am liebsten? Im Büro? Im Homeoffice? Oder vielleicht im Café um die Ecke?
Metaverse ermöglicht dir ganz unabhängig von deinem tatsächlichen, physischen Standpunkt exotischere Antworten: Ob du beim Arbeiten die frische Brise auf dem Empire State Building genießen willst, ob du dich von den Farben und Klängen des Urwalds inspirieren lassen möchtest oder es bevorzugst, dich zugunsten der Konzentration in ein U-Boot zurückzuziehen – alles kein Problem.
Im Metaverse kannst du deine Arbeitswelt im Handumdrehen deinen individuellen Bedürfnissen anpassen. Die ganze Welt kann dein Büro sein. Ohne dass du dazu deine vier Wände verlassen musst.
3D-Projektmanagement
Stell’ dir vor, du arbeitest gerade an einem Maschinenbau-Projekt und willst deinen Teamkolleg*innen deine neuste Idee für ein bestimmtes Bauteil vermitteln.
Wo du bisher auf die 2D-Powerpoint-Präsentation zurückgegriffen hast, gibt dir Metaverse die Möglichkeit, per Sprachbefehl dreidimensionale Modelle in den Raum zu projizieren.
So entdeckt ihr Stärken und Schwächen eines Bauteils bereits vor dessen tatsächlicher Fertigung. Das ist effizient und ressourcenschonend.
Dieses Prinzip gilt natürlich nicht ausschließlich für den Maschinenbau, sondern lässt sich auf alle möglichen Berufsfelder übertragen.
Teambuilding
Der Mangel an sozialer Interaktion ist für viele Wermutstropfen Nr.1 bei der Remote Arbeit. Im Homeoffice können schnell Gefühle der Isolation und Einsamkeit aufkommen. Kein Wunder – ist zwischenmenschlicher Austausch doch ein wesentlicher Faktor für unser mentales Wohlbefinden und unsere Teambindung.
Hier kann Metaverse Abhilfe schaffen: Warum alleine in der heimischen Küche ein Mikrowellengericht verdrücken, wenn man sich mit Kolleg*innen aus aller Welt in der virtuellen Kantine zum gemeinsamen Lunch treffen kann?
Wirklich ortsunabhängige Zusammenarbeit
Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, dass Videokonferenzen persönliche Treffen nur bedingt ersetzen können.
Im Metaverse arbeiten Teams auf Distanz zusammen als wären sie am gleichen Ort. Das Kommunikations-Erlebnis ist wesentlich plastischer als bei einem Gespräch über Kamera und Mikrofon. Man blickt einen Menschen an statt einen Bildausschnitt. So ist ein Gespräch (wieder) eine physische Erfahrung, die es vielen erleichtern dürfte, sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen.
Wann geht der Umzug an den virtuellen Arbeitsplatz los?
Bis hierher können wir festhalten: Mit dem Metaversum wird eine Parallelwelt entstehen, die alle Bereiche des Alltagslebens tiefgreifend verändern dürfte, insbesondere das Berufsleben.
Die Frage dabei ist nicht, ob es das Metaversum geben wird, sondern wann.
Diese Frage lässt sich allerdings noch nicht mit Bestimmtheit beantworten. Das ein oder andere Jahrzehnt wird es aber wohl noch dauern, bis wir unseren Arbeitsplatz ins virtuelle Paralleluniversum verlegen.
Noch besteht also kein Anlass, den Bürotisch auf den Sperrmüll zu verbannen und das Arbeitszimmer zur Freizeit-Oase umzufunktionieren. Aber träumen darf man natürlich schonmal…
Mehr Metaverse?
In der passenden Podcast-Folge nehmen die hijob-Gründer Daniel und René mögliche zukünftige Berufe im Metaverse unter die Lupe. Absolute Hör-Empfehlung – vor allem, weil viele dieser Jobs angeblich mit einem potentiellen Jahresgehalt von mehr als 300.000€ winken…
